Labrador Retriever
Größe: 54 - 57 cm
Gewicht: 25 - 36 kg
Herkunft: Großbritannien
Farbe: schwarz, gelb (hellcreme bis fuchsrot), schoko
Lebensdauer: 10 - 14 Jahre
Geeignet als: Therapie-, Rettungs- und Familienhund; Sportpartner
Charakter: aktiv, gehorsam, sanftmütig, freundlich, unkompliziert
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Rassebeschreibung
Der Labrador Retriever ist eine der beliebtesten Hunderassen, weil er so überaus freundlich und unkompliziert ist. Er ist jedermanns Liebling, egal ob Tier oder Mensch. Der Labrador braucht viel Bewegung und genießt es vor allem, Stöckchen zu holen oder zu schwimmen. Im Wasser benutzt der Labrador Retriever seinen Schwanz wie ein Steuerruder. Man bezeichnet diesen auch als „Otterrute“. Zwischen den Zehen hat der Hund sogar Schwimmhäute! Tricks lässt er sich gerne und einfach beibringen.
Erziehung und Training
Labrador Retriever eignen sich besonders für Anfänger, weil sie einfach zu trainieren und zu erziehen sind - und das, obwohl sie so groß und schwer werden! Sie sind interessiert, lernen schnell und erfüllen mit Freude die Befehle von Herrchen. Das heißt nicht, dass die Hunde von selbst alles wissen und können und sich von selbst an irgendwelche Regeln halten. Erziehung gehört - wie bei jedem Hund - auch bei Labrador-Welpen dazu und ist die Grundlage für ein harmonischen Zusammenleben.
Aussehen
Der Labrador Retriever steht aufrecht, stolz, selbstbewusst. Er bewegt sich elegant und hat eine überaus freundliche und friedliche Körpersprache. Sein etwas quadratischer Körper ist kräftig gebaut und zeichnet sich durch starke Muskeln aus. Er hat dichtes, glattes und kurzes Fell. Das Oberfell ist leicht rau und hält das Wasser ab. Die dicke, weiche Unterwolle macht den Hund „wasserdicht“. Es schützt die Haut vor Feuchtigkeit und Kälte.
Gesundheit und Fellpflege
Der Labrador Retriever ist ein robuster Hund, der selbst bitterkaltes Wasser nicht scheut. Zumindest solange es etwas zu apportieren gibt. Das Wasser tropft schnell ab und sein pflegeleichtes Fell muss in der Regel nur einmal in der Woche gebürstet werden.
Geschichte:
Ursprünglich stammt der Labrador Retriever aus Kanada, genauer gesagt von Neufundland, eine Halbinsel im Nordosten des Landes. Da Kanada früher eine rein britische Kolonie war und noch heute zum britischen Commonwealth gehört, gilt er als britische Hunderasse, obwohl er nicht von der Insel jenseits des Ärmelkanals entstammt. Die Halbinsel Labrador gehört teilweise zu Quebec und teilweise zu Neufundland. Der Labrador ist also eng verwandt mit dem Neufundländer, auch wenn dieser noch größer, kräftiger und haariger ist. Entdeckt wurde die 1,5 Millionen Quadratmeter große Halbinsel im heutigen Kanada im Jahr 1495. Damals gab es hier Hunde und Indianer, beide waren schon Jahrtausende zuvor hierher eingewandert. Die Hunde lebten also schon hier, ganz anders als die Mustangs, die durch spanische, französische und englische Entdecker erst nach Amerika gebracht worden war.
Wann genau die Vorfahren von Neufundländer und Labrador nach Amerika einwanderten ist aber nicht geklärt. Es gibt verschiedene Theorien.
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Anfänglich gab es auf der Labrador-Halbinsel nur den klassischen Neufundländer. Erst im Jahr 1814 unterschied man zum ersten Mal offiziell zwischen dem Neufundländer und dem wesentlich schlankeren und kurzfelligen Labradorhund. Kanadische Fischer nutzten den Vorfahren des heutigen Labradors schon damals gerne zur Jagd, oder um Fischernetze aus dem Meer zu holen. Der Labrador ist nämlich alles andere als wasserscheu. Das freundliche Tier gefiel auch den englischen Besatzern. Sie nahmen den Hund mit nach Großbritannien und begannen, ihn gezielt zu züchten (auch deshalb gilt er als britische Hunderasse).
Im Jahr 1870 nannte man den – jetzt deutlich vom Neufundländer zu unterscheidenden – Hund zum ersten Mal Labrador Retriever. Zuvor war er als St. John’s Dog bekannt gewesen.
Der erste Namensbestandteil ist ein Zeichen für die Herkunft des Hundes, der zweite steht für seine Fähigkeit, Gegenstände bzw. Jagdbeute wie geschossenes Wild apportieren zu können.
Mit der züchterischen Weiterentwicklung in Großbritannien u. a. durch den zweiten Earl Malmesbury (1778–1841) fand der wasserfreudige Hund seinen Weg zu einigen wenigen jagdbegeisterten Adeligen. Bei der Reinzucht des Labradors wurde konsequent auf seine jagdliche Leistungsfähigkeit hin gezüchtet. 1870 wäre die Rasse beinahe ausgestorben. Alle heutigen Labradors gehen wahrscheinlich auf Avon zurück, geboren 1885.
Zunächst waren Labradors schwarz. Der erste gelbe Labrador, der nicht als Fehlzüchtung betrachtet wurde, war nach Überlieferungen Ben of Hyde, 1899 in der Zucht des Major Charles Radclyffe geboren. Da die Farbe nur rezessiv vererbt wird, wurde der gelbe Labrador erst später als Farbe neben schwarz anerkannt.
Der braune („chocolate/schokoladenfarbene“) Labrador konnte schon zuvor vorkommen, als Zuchtfarbe anerkannt wurde er erst durch den von Mrs. Pauling gezüchteten Ch. Cookridge Tango von 1961, Sohn von Tweed of Blaircourt (* 1958) und Cookridge Gay Princess (* 1956), der 1964 als Labrador anerkannt wurde.
Als eigenständige Hunderasse wurde der Labrador am 7. Juli 1903 vom englischen Kennel Club anerkannt. Durch Erfolge bei Ausstellungen wurde seine Zucht rasch populärer. In den späteren Jahren entwickelten sich zwei Linien, die Showlinien mit kompakterer Statur, und die Arbeitslinien mit einem leichteren Erscheinungsbild. Arbeits- und Showlinien unterscheiden sich in ihrem Verhalten.